telefon
kontakt
SCHNELLZUGRIFF
teilen
drucken

Fiktive Beilackierkosten in der Kasko/ Fahrzeugversicherung



Wird bei einem Unfall ein Kasko versichertes Fahrzeug beschädigt, kann man sich den Schaden auch ohne Reparatur von seiner Versicherung auszahlen lassen (fiktive Schadenberechnung). Regelmäßig wird der Schaden dann mit Hilfe eines Gutachtens ermittelt. Zunehmend haben Versicherer jedoch derartige Ansprüche gekürzt, so etwa auch den Anspruch auf Ersatz von Beilackierkosten, also Kosten für eine Farbangleichung der neu lackierten (geschädigten) Teile an die alte Lackierung des Fahrzeugs. Der Bundesgerichtshof hat nun in einer aktuellen Entscheidung zur Beilackierkosten klargestellt, dass dies nicht ohne weiteres zulässig ist. Nur wenn von vorneherein eine solche Beilackierung als nicht überwiegend wahrscheinlich anzusehen ist, entfällt ein Anspruch auf Ersatz für derartige Kosten.

Was bedeutet dies?
Damit dürfte in allen Fällen, in denen die Werkstatt oder ein Gutachter die Kosten für eine Beilackierung für erforderlich hält, eine Kürzung dieser Kosten unzulässig sein. Dies gilt jedenfalls für die Fälle, in denen in den Bedingungen der Versicherung die fiktive Abrechnung derartiger Kosten nicht ausdrücklich ausgeschlossen wird.

IHR/E ANSPRECHPARTNER/IN

Volker Benzinger
Volker Benzinger
Fachanwalt für Verkehrsrecht und für Versicherungsrecht

Mehr erfahren

Änderung der Kostentragung für Erhaltungsmaßnahmen

  Erweiterte Zulässigkeit von Beschlüssen der Wohnungseigentümer zur Änderung der Kostentragung für Erhaltungsmaßnahmen   § 16 Abs. 2 Satz 2 WEG begründet die Kompetenz der Wohnungseigentümer, für einzelne Kosten oder bestimmte Arten von Kosten der Gemeinschaft der Wohnungseigentümer eine von dem gesetzlichen Verteilungsschlüssel oder einer Vereinbarung abweichende Vereinbarung zu beschließen. Dies gilt, so der BGH…

Familiengesellschaften: Langfristige Vermögensverwaltung und -erhaltung

Familiengesellschaften stellen ein spannendes Instrument zur Vermögensverwaltung und Vermögenserhaltung dar. Sie bieten die Möglichkeit, generationenübergreifend Vermögen zu sichern und familiären Zusammenhalt zu stärken.   Ausgangspunkt bei der Gründung einer Familiengesellschaft sollte stets eine ehrliche Betrachtung des Status quo sein:   Wer soll beteiligt werden? Eltern, Kinder, (Ur-)Enkel? Welches Ziel verfolgen die Übergebenden? Welche Lebensvorstellungen haben…

Vertragsstrafe – Beliebig festzulegende Höhe?

Insbesondere im Werkvertragsrecht legen Auftraggeber Wert darauf, den Auftragnehmer dazu zu motivieren, seine vertraglichen Verpflichtungen wie die fristgerechte Leistung einzuhalten. Ein beliebtes Mittel hierfür ist die Vereinbarung von Vertragsstrafen.   An die Wirksamkeit von Vertragsstrafenklauseln stellt die Rechtsprechung jedoch strenge Anforderungen. Dies gilt umso mehr, wenn sie in AGB oder vorformulierten Verträgen, die nach dem…

Neues Gesellschaftsrecht seit 01.01.2024

Wussten Sie schon, dass seit dem 01.01.2024 Gesellschaften bürgerlichen Rechts („GbR“) in ein ähnlich wie das Handelsregister eingerichtetes Gesellschaftsregister eingetragen werden können oder gar müssen?   Mit Beginn des Jahres trat das Gesetz zur Modernisierung des Personengesellschaftsrechts, kurz „MoPeG“ in Kraft. Mehr als 130 Gesetze und Verordnungen wurden durch das MoPeG geändert oder ergänzt.  …

neues Gebäudeenergiegesetz

Neues Gebäudeenergiegesetz begründet für Eigentümer Betreiberpflichten   Das zum 01.01.2024 in Kraft getretene Gebäudeenergiegesetz (GEG) begründet für Wärmepumpen, die ab dem 01.01.2024 neu in ein Gebäude mit mindestens sechs Wohnungs- und Nutzungseinheiten eingebaut werden, eine Pflicht zur Betriebsprüfung und für Betreiber von Heizungsanlagen in solchen Gebäuden eine Verpflichtung zur Durchführung eines hydraulischen Abgleichs sowie weiterer…

Vergütungsanspruch Bauträger

Der Vergütungsanspruch des Bauträgers verjährt in 10 Jahren   Bisher war die Frage umstritten, ob der Vergütungsanspruch eines Bauträgers einer Verjährungsfrist von drei Jahren oder von zehn Jahren unterliegt. Mit Urteil vom 07.12.2023 hat der Bundesgerichtshof diese Frage nun höchstrichterlich entschieden. Der Vergütungsanspruch des Bauträgers unterliegt einheitlich einer Verjährungsfrist von zehn Jahren, berechnet ab der…